Team-DM 2015 in Kevelaer: erfolgsverwöhnte Saar-Teams mit Luft nach oben

Bericht: Rita Buchholz - Foto: Lutwin Jungmann


Trotz  erheblichen Verletzungspechs, widriger Wetterumstände und diverser Missgeschicke haben die drei SLB-Teams sich unter den besten deutschen Mannschaften behaupten können. Ihre Spitzenplätze aus den Vorjahren  konnten die Teams, die die Endrunde der Team-DM am 5.September in Kevelaer erreicht hatten, allerdings nicht verteidigen.
Die W30–Equipe Saar lag vor der letzen Disziplin nur knapp hinter dem führenden Team des LBV Phönix Lübeck. Bei strömenden Regen ging jedoch in der abschließenden 4x100 Meter Staffel in Führungsposition das Staffelholz baden - und die Platzierung damit auch. Die Equipe fiel auf den vierten Platz zurück. Vom Schreck bald erholt, fand sie Trost in der Devise: „Über verschüttete Milch nicht klagen, sondern erneut das Melken wagen!“ Trainer Heinz Motsch kommentierte:  „Das war einfach Pech. Im nächsten Jahr werden wir uns breiter aufstellen, um mit einer zweiten Staffel einen Punktverlust abzusichern.“
Die M40-und M50-Mannschaften der Saarmasters waren altersbedingt und vereinsmäßig neu zusammengestellt worden und hatten viele Ausfälle durch Verletzungen. Das führte u.a. dazu, dass M40-Hochsprung-Spezialist Martin Schumacher nur einen Sprung mit geringer Höhe wagen konnte, um wenigstens einige Punkte zu retten. Langstreckler Dirk Buschmann musste zum ersten Mal im Leben nach kurzer Einweisung in den Diskus- und Kugelstoßring. Schließlich schloss das M40-Team  seinen Wettkampf auf Platz 6 ab.       
Für das M50-Team reichte es nur zum fünften Platz. Die Enttäuschung hielt sich in Grenzen. „Wir haben damit gerechnet und sind sehr optimistisch für das nächste Jahr“, meinte Teamchef Martin Vogel gelassen. Eine langwierige Verletzung erlaubte ihm lediglich, im Kugelstoß mit sehr guten  11,85 Metern seine Truppe zu unterstützen.
Die Saar-Teams ertrugen trotz allem die ständigen schweren Regengüsse und die Kälte mit Humor und bester Laune, feuerten sich gegenseitig lautstark an und freuten sich ebenso lautstark über besonders herausragende Einzelleistungen. So beeindruckte Reiner Zender über 800 Meter mit einem ganz starken Start-Ziel-Sieg in 2:13 Minuten. Über 3000 Meter lieferte er sich mit seinem Rivalen von der LG Eder einen beeindruckenden Zweikampf, den er erst auf den letzten Metern mit tollen 9:50,4 Minuten bei gleicher Punktzahl knapp verlor. Die schnellsten  Beine seiner Altersklasse  hatte im Sprint Dr. Oliver Schneider. Er preschte die 100 Meter durch den Platzregen in 12,65 Sekunden und belegte im Weitsprung den zweiten Platz mit 5,33 Metern.
Für die Equipe Saar erkämpften sich Kirstin Hochstrate in 13,86 Sekunden über 100 Meter und Silke Heidenmann über 800 Meter in 2:46 Minuten zwei zweite Plätze in der Einzelwertung.
Ein weiterer zweiter Platz ging an Ulrike Julien, höhengleich mit der Erstplatzierten. Nach langer Verletzungspause überquerte sie im Hochsprung die Latte wieder bei 1,50 Meter. Anke Rehlinger, die saarländische Wirtschaftsministerin, erntete mit 34,13 Metern im Diskuswurf die höchste Punktzahl im Team. Damit wird sie wohl auch in diesem Jahr zu den zehn besten Diskuswerferinnen ihrer Altersklasse in Deutschland zählen. Mit 10,74 Metern im Kugelstoß (2014: 10,39 Meter) erreichte sie Platz drei in der Einzelwertung und auch einen vorderen Platz in der Senioren-Bestenliste 2015.
Eingeläutet hatten die drei saarländischen Teams ihren Wettkampf am Vorabend in sehr fröhlicher Runde in einem Steakhaus. Die Empfehlung der Werferinnen an die Springer/innen, es mal mit Kängurufleisch zu versuchen, wurde von diesen jedoch missachtet. Nicht zum Nachteil, wie sich zeigte.
Im Vorjahr hatte die M-40 Saarmasters einen dritten Platz erreicht, 2013 waren sie Deutscher Meister geworden. Die M30-Equipe hatte 2014 die Deutsche Meisterschaft gewonnen.
Zu den Saarmasters gehören das LAZ Saarbrücken, der LAC Saarlouis und der LC Rehlingen (2013 und 2014 anstelle des LC Rehlingen der TV Ludweiler). Die StG Equipe Saar setzt sich zusammen aus den Vereinen LAC Saarlouis, LC Rehlingen und TUS 1860 Neunkirchen.