Drei DM-Medaillen und zwei Landesrekorde für das LAZ Saar 05 Saarbrücken

Bericht von Lutwin Jungmann


Ganz zum Schluss der Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig jubelten die Sprinter des LAZ Saar 05 Saarbrücken über die Silbermedaille in der 4x200-Meter-Staffel. Mit 1:24,88 Minuten hatten Robert Hind, Marcel Kirstges, Ismail Condé und Rouven Christ den dritten Zeitendlauf gewonnen, ihre Bestzeit um mehr als eine Sekunde unterboten und den bestehenden Landesrekord des LC Rehlingen aus dem Jahr 1996 um neun Zehntelsekunden unterboten. Schneller als das Saarbrücker Quartett war in Leipzig lediglich der TSV Bayer 04 Leverkusen, der im ersten Finallauf gerademal 16 Hundertstel flotter unterwegs war.

Die Saarbrücker Erfolgsbilanz hatte Marcel Kirstges am Samstag eröffnet. Im letzten Durchgang des Weitsprungs gelang ihm der entscheidende Satz auf 7,55 Meter, mit dem er vom vierten auf den dritten Platz vorrückte und die erste Medaille ergatterte.

Über 400 Meter konnte sein Staffelkollege Robert Hind seinen Erfolg vom Vorjahr wiederholen. Nach einer persönlichen Saisonbestzeit im Vorlauf (47,68 Sek.), die zunächst Rang vier bedeutet, eroberte er im Finale den Bronzeplatz hinter Eric Krüger (SC Magdeburg) und Marc Koch (LG Nord Berlin).

Knapp an einer Medaille vorbei schrammte Patrick Zwicker (LC Rehlingen) über 1.500 Meter. Nachdem er sich als Vorlaufsieger sicher für den Endlauf qualifiziert hatte, kämpfte er sich in der letzten Runde des Finals hinter dem enteilten Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) auf einen Medaillenplatz, bis er auf den letzten Metern in einem erbitterten Spurt auf den vierten Platz verdrängt wurde. Gehandicapt wurde er von einer blutenden Wunde am rechten Fuß, die ihm gegnerische Spikes in der zweiten Runde zugefügt hatten.

Saar-Rekord durch Rouven Christ
Drei bärenstarke Auftritte an diesem Sonntag hatte der saarländische Sprintkönig Rouven Christ. Nicht nur als Schlussläufer der Silberstaffel. Über 200 Meter schraubte er im Vorlauf seine persönliche Bestleistung auf 21,01 Sekunden und verbesserte den von ihm und seinen Vorgängern Simon Kirch (SV Saar 05 Saarbrücken, seit 2004) und Andreas Ruth (LC Rehlingen, seit 1996) gemeinsam gehaltenen Saarlandrekord drastisch um 21 Hundertstelsekunden. Damit gelangte er als Fünftschnellster in einen der beiden Zeitendläufe.

Als Dritter des zweiten Laufs hinter dem überragenden Julian Reus und Robin Erewa (beide TV Wattenscheid 01) blieb er mit 21,21 Sekunden knapp über der alten Rekordmarke und belegte in der Endabrechnung den 5. Platz.

Sein Vereinskamerad René Mählmann schlüpfte  mit 7,97 Sekunden als Achter der Vorläufe ins 60-Meter-Hürden-Finale. Dort steigerte er sich auf 7,95 Sekunden und rauschte als Sechster über die Ziellinie.

Dramatisch bis schockierend verliefen diese Titelkämpfe für die einzige saarländische Frau am Start.

Laura Müller (LC Rehlingen) hatte am Samstag keine große Mühe, als Vorlaufschnellste mit 53,76 Sekunden das A-Finale zu erreichen. In Abwesenheit der Oldenburger Titelverteidigerin Ruth Sophia Spelmeyer fiel der jungen Rehlingerin die Favoritenrolle zu. Diesen Anspruch setzte sie auch in die Tat um und gewann das Rennen in 53,17 Sekunden. Kurze Zeit nach dem Siegesjubel näherte sich der Oberkampfrichter „Lauf“ und verkündete der völlig geschockten Athletin, dass sie disqualifiziert sei, weil sie die Begrenzung ihrer Bahn berührt habe.