SLB-Vereine für eigene Geschäftsstelle


In einer außerordentlichen Generalversammlung am 12. Februar 2020 an der Sportschule Saarbrücken haben die Vereine des Saarländischen Leichtathletik-Bundes mit großer Mehrheit beschlossen, dass der Verband vorläufig eine eigene Geschäftsstelle außerhalb der Struktur des LSVS einrichten soll.

SLB-Präsident Lothar Altmeyer konnte die Vertreter/innen von 42 Vereinen mit 356 Stimmen begrüßen. Der Grund für die Versammlung, die einmalig in der Geschichte des SLB sei, liege in der neuen Aufbauorganisation des LSVS, durch die dem SLB die bisherige, bewährte Geschäftsstelle abhanden gekommen sei. Er betonte die Einmaligkeit dieser untragbaren Situation und verglich sie mit den Verhältnissen in den anderen 19 Landesverbänden des DLV. „Alle haben ausnahmslos eine Geschäftsstelle mit bis zu zehn Mitarbeitern in den großen Verbänden. Keiner meiner Präsidenten-Kollegen in den anderen Ländern kann sich überhaupt vorstellen, dass ein Leichtathletik-Verband ohne Geschäftsstelle funktionieren kann.“ Der Einschnitt für den SLB sei so schwerwiegend, dass die organisatorischen Notmaßnahmen von den Mitgliedern, also den Vereinen, getragen werden müssten. Die derzeitige Situation, in der ehrenamtliche Präsidiumsmitglieder Aufgaben der ehemaligen Geschäftsstelle übernähmen, überschreite die Grenze des Zumutbaren. Im Namen des Präsidiums dankte er den beiden Landestrainerinnen Janina Goldfuß und Barbara Bruce-Micah für die Übernahme von Geschäftsstellen-Tätigkeiten seit Beginn des Jahres. „Ohne sie hätten die Hallenwettkämpfe und Meisterschaften nicht stattfinden können.“

Peter Breit, SLB-Vizepräsident Recht, erläuterte eingehend die Problematik und beschrieb die Möglichkeiten, wie eine Kraft für die Buchhaltung und eine zweite für die übliche Verbandsarbeit eingestellt und finanziert werden könnten. Für die Übergangszeit von etwa einem Jahr, bis Klarheit über die Umsetzung der LSVS-Reform bestehe, könnten die daraus resultierenden Kosten aus den Rücklagen bestritten werden, sodass die Vereine hierfür nicht in Anspruch genommen würden. Nach etwa einem Jahr werde man neu entscheiden müssen, wie es weitergehen soll.

Das Präsidium des SLB hat aus dem LSVS-Angebot an Servicestellen bisher nur den Geschäftsbereich 8 (Verbandsmanagement) in Anspruch genommen, weil dort als Leiterin Susanne Frantz fungiert, die bis Ende 2019 die SLB-Geschäftsstelle führte.

Nach einer intensiven Diskussion mit sachlichen Beiträgen aus dem Plenum und dem Präsidium wurde in zwei Abstimmungen eine Entscheidung gefunden.

In der ersten Abstimmung ging es um die Frage, ob der SLB das komplette Angebot des LSVS-Präsidiums mit Service-Points annehmen soll.

Das Resultat der Abstimmung:

Für die Annahme: 47 Stimmen

Gegen die Annahme: 309 Stimmen

In der zweiten Abstimmung ging es um den Vorschlag des SLB-Präsidiums zugunsten einer Einrichtung einer Geschäftsstelle außerhalb der LSVS-Struktur für die Dauer eines Jahres.

Ergebnis:

Für eine SLB-Geschäftsstelle: 328 Stimmen

Dagegen: 12 Stimmen

Enthaltungen: 16 Stimmen

Nach dem eindeutigen Votum der Mitglieder wird der SLB eine personelle und räumliche Lösung für die einzurichtende Geschäftsstelle anstreben.

Zum Thema „Gebührenerhöhung“ wurde mitgeteilt, dass die im Dezember 2019 neu eingeführte jährliche Lizenzgebühr von 1 Euro pro Athlet für das Jahr 2020 ausgesetzt wird. -Text/Foto: Lutwin Jungmann